Anja Müller
Anja Müller studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und beendete ihr Studium im Jahr 2002 mit einem Diplom. Von Anbeginn an der Tradition der Pop-Art interessiert, entwickelte sie bereits während ihrer Zeit auf der Akademie eine ganz unverwechselbar eigene Variante einer bunten Bilderwelt, die aus Motiven aus Comics, Piktogrammen und selbst erfundenen Symbolen bestand.
Seit dem Abschluß ihres Studiums hat sie ihre Ikonographie erweitert, wobei vor allem Bild- und Zeichenwelten der japanischen Kultur in den Vordergrund getreten sind. Die Arbeiten kreisen sowohl um echte soziale Merkmale der japanischen Gesellschaft als auch um reine Klischeevorstellungen; ausgedrückt durch einen an Manga erinnernden Stil, verknüpft mit nicht sinnvoll zu übersetzenden japanischen Schriftzeichen. Der eigenwillige Charakter der Arbeiten entsteht insbesondere durch die Betonung der Fläche, durch eine fremdartige „Ortlosigkeit“ der Figuren vor ornamentierten Hintergründen und durch die Technik des „Samplings“. Stets verwendet Anja Müller Bildelemente aus der japanischen Konsum- und Popwelt, sowie Versatzstücke aus der traditionellen Kunst.
Sehr feinfühlig und mit großem malerischen Können kombiniert sie die verschiedenen Motive mit Elementen aus der Werbewelt sowie Schriftzeichen, die in Japan ja ebenfalls eine stark piktographische Dimension besitzen. Die für einen Europärer ungewohnte Gleichsetzung von fotografischen und graphischen Bildern, die in der japanischen Kultur üblich ist, bereichert die Bilder zudem. Viele ihrer Tafeln zeichnen sich durch subtilen Witz aus, da sie die übernommenen Elemente mit Formen einer „privaten Mythologie“ verknüpft. Nicht zuletzt handelt es sich damit um eine gleichsam introvertierte, aufgrund der den meisten unverständlichen (japanischen) Schriftzeichen sogar rätselhaft-unzugängliche Variante einer Pop-Art, womit Anja Müller die Betrachter überrascht.